Medienkonzept

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Das Medienkonzept der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg erfährt eine beständige Überarbeitung. Daher werden hier nur die Rahmenbedingungen genannt.


Digitale Medien sind Lernmedien

Die digitalen Medien in Form von Computern, Mobiltelefonen und Tablets durchdringen mehr und mehr unseren Alltag. Dabei sind sie geschichtlich noch gar nicht so alt und wir haben noch nicht erfasst, welche grundlegenden Änderungen sich noch ergeben werden.

Das Lernen in der Schule war und ist mediengestützt. Ohne Sprache, Buch und Stift und Papier bewegt man sich nur in seinem lokalen Kosmos und kann seinen Horizont nicht erweitern. Lange Zeit war das Buch das zentrale Medium für das Lernen, weshalb Universitäten und Schulen große Anstrengungen unternahmen, Bibliotheken einzurichten und zu pflegen. Mit dem digitalen Leitmedium wird das Buch nicht überflüssig, allerdings ändern sich die Bedingungen grundlegend, unter denen Schule stattfindet.

Schulen sind Lernhäuser, die SchülerInnen für eine zukünftige Gesellschaft vorbereiten sollen. Diese Gesellschaft wird das papierne Buch nicht mehr als primäres Medium begreifen, sondern digitale Kommunikationsformen nutzen. Lernen ist nicht mehr begrenzt auf den eigenen Klassenraum, sondern kann über dessen Grenzen hinaus getragen werden. Schulisches Lernen wird sich mit den neuen Werkzeugen ändern und kommunikativer, netzwerkbasiert und projektbasiert werden.

Eine Übersicht über die Änderungen hat Lisa Rosa in folgender Form zusammengestellt:

Denken-und-Lernen-im-digitalen-Zeitalter-CC-by-nc-nd-Lisa-Rosa

Denken und Lernen im digitalen Zeitalter – CC by-nc-nd Lisa Rosa

Diesen neuen Entwicklung soll mit einem nachhaltigen Medienkonzept der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg Rechnung getragen werden.


Medienkompetenz bedeutet: Handeln und Erfahrungen

Die erste Generation, die mit den neuen, digitalen Medien wie selbstverständlich aufwächst, wird gerade erst erwachsen. Das Internet ist, obwohl wir es inzwischen als „natürlich“ ansehen, noch sehr jung: Google beispielsweise hat im Jahr 1998 seine Suchmaschine das erste Mal online geschaltet… Keine 14 Jahre sind seither vergangen und eine Welt ohne Google ist kaum vorstellbar.

Nie vorher hat eine Technologie wie das Internet die bestehenden gesellschaftlichen Strukturen durchdrungen und zu Veränderungen getrieben. Doch diese Veränderung geht damit einher, dass viele Dinge, die man als „natürlich“ angesehen hat, in Frage gestellt werden.

Wie stehen als Gesellschaft vor der großen Aufgabe, die neuen Möglichkeiten vernünftig, verantwortlich und zur Mehrung des allgemeinen Wohlstandes einzusetzen. Wir stehen dabei alle am Anfang und können uns nicht darauf verlassen, dass „die Lehrer“ oder „die Alten“ schon wissen, was gut und was schlecht ist. Daher ist es unabdingbar, dass man die neuen Medien gemeinsam entdeckt und zusammen mit Eltern, Lernenden und Lehrenden über die Chancen und Risiken spricht.

Wir sehen die digitalen Medien als Herausforderung, der wir nicht durch Verbote begegnen wollen, sondern durch Erfahrungen und gemeinsame Reflexionen. Dabei steht immer im Vordergrund, eine nachhaltige Mediennutzung zu ermöglicht – im gegenseitigen Vertrauen in eine „gute Absicht“ und mit größter gegenseitiger Verantwortung.

„Our job as educators is not to teach the world as it is but to help students know, imagine and build the world as it could be.“

[Josie Holford]


Nutzungskonzept

Zwischen Computerräumen und Bring-Your-Own Device

Die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg hat sich gegen die Installation von zentralen Computerräumen entschieden. Computerräume stellen als „Fachräume“ immer eine besondere Atmosphäre bereit, die einer alltäglichen Medienintegration nicht entsprechen kann. Daher müssen alternative Konzepte genutzt werden, um die Verfügbarkeit von Medien im Schulalltag jederzeit zu gewährleisten.

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Verfügbarkeit von digitalen Endgeräten (im Folgenden „Devices“) stetig steigt. Dies liegt zum Einen an der ausgebauten Medienausstattung an den Schulen, aber auch an den Devices, die die SchülerInnen selbst mitbringen. Es ist bisher wenig evaluiert, wie diese sinnvoll und in das Medienkonzept integriert in die Lernprozesse und den schulischen Alltag eingebunden werden können. In der Diskussion wird das Konzept, dass die SchülerInnen ihre eigenen Devices in die Schule mitbringen und nutzen, BYOD genannt (Bring-your-own-device).
Die Medienkonzepte der Schulen haben sich in der Vergangenheit auf die Ausstattung von Computerräumen oder One-to-One Klassen fokussiert. Dieser Fokus war sinnvoll, kann heute aber aufgebrochen werden, da absehbar ist, dass die Verfügbarkeit von Devices zukünftig vielfältiger und heterogener werden wird. Schule tut daher gut daran, sich so flexibel wie möglich auf die Entwicklungen einzustellen um ein nachhaltiges Konzept entwickeln zu können.

Wir verfolgen daher zwei Wege:

Präsenzbestände
Um die Verfügbarkeit von Devices im Unterricht und in Freiarbeitsphasen zu ermöglichen, werden Laptops oder Tablets bereitgehalten. So hat jede/r SchülerIn gleichwertigen Zugriff auf die schulischen Geräte. Die genauen Formalitäten der Ausleihe und Lagerung sind in der weiteren Ausarbeitung des Medienkonzeptes zu bestimmen.

BYOD
Die fraglos verfügbaren Devices der SchülerInnen sollen genutzt werden. Tablets, Smartphones oder Laptops sollen – sofern es eine Vereinbarung zwischen Elternhaus und Schule gibt – mitgebracht und eingesetzt werden.